Heute töte ich mein Hamsterrad.

Wie sie als Führungskraft mehr Zeit für das wesentliche gewinnen. Schärfen Sie regelmäßig Ihre Axt.

Der Kalender ist voll, Ihr Tisch auch. Ihr Mail-Eingangskorb läuft über. Ein Termin jagt den nächsten. Es gibt viel zu tun. Man wird gebraucht.

Wie hoch schätzen Sie den Wirkungsgrad Ihrer täglichen Arbeit ein? Sind Sie zufrieden? Kommen Sie wirklich voran?

Wenn Sie die Hucke voll zu tun haben und trotzdem das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten, dann lohnt es sich, mal innezuhalten. Es gibt einen Unterschied zwischen dem „beschäftigt sein“ und einem wirkungsvollen und effizienten Arbeiten. Was meine ich damit?

Die neu Art Ziele zu definieren

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Der Unterschied zwischen beschäftigt sein und wirkungsvoll vorankommen.
  • Die eigene Axt schärfen – regelmäßig.

Die Falle im Beschäftigtsein.

Es gibt da die Geschichte mit dem Holzfäller: Ein Holzfäller arbeitet Tag und Nacht fleißig an seinem Wald. Jeden Tag hat er das Gefühl, dass er weniger schafft und strengt sich dann noch mehr an.

Der Nachbar schafft jeden Tag eine ordentliche Menge und kann dabei noch früher aufhören. Also fasst sich unser Holzfäller ein Herz und fragt seinen Nachbarn, wir er das denn so macht. Die Geschichte kann man noch ein bisschen ausschmücken. Der Unterschied zwischen den beiden ist, der Nachbar nimmt sich regelmäßig die Zeit, seine Axt zu schärfen.

Welcher Holzfäller sind Sie? Nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit Ihr Vorgehen und Ihre Themen zu schärfen?

Das tückische daran ist, dass Holzfäller 1 den ganzen Tag beschäftigt ist. Er liegt nicht auf der faulen Haut. Er strengt sich an. Sogar jeden Tag ein bisschen mehr. Zeit mit etwas zu verbringen, ist nicht automatisch mit Wirkung oder Effizienz verbunden.

Wenn Sie als Führungskraft jeden Tag 10 Stunden in Terminen oder mit Mails zu tun haben, dann sind sie in erster Linie zeitlich gebunden = beschäftigt. Was wäre, wenn Sie alles in der Hälfte der Zeit schaffen könnten.

Ich habe in meinem Arbeitsleben in vielen Sitzungen gesessen. Mal habe ich sie selbst organisiert. Mal wurde ich eingeladen. Mein Tag bestand zum Großteil aus diesen Terminen. Das war normal.

Heute aus der Außenperspektive habe ich für mich erkannt, dass man dort in so eine Art tückischer Flow geraten kann. Man wechselt von Sitzung zu Sitzung und hält die Bälle in der Luft. Zwischen den Sitzungen fehlt oft die Zeit, Problemen mal gründlicher auf die Pelle zu rücken. Ich war einfach zu beschäftigt.

Wie werde ich besser in meiner Selbstwirksamkeit?

Punkt 1: Axt schärfen – regelmäßige Reflektion der eigenen Vorgehensweise

Die regelmäßige Reflektion schärft Ihre Axt. Der Zeiteinsatz dafür lohnt sich unbedingt.

Es geht um die eigene Reflektion. Das Innehalten und Schauen, ob die Vorgehensweise noch genügend wirkungsvoll funktioniert oder eben nicht. Ob der eigene Fokus scharf genug gesetzt ist. Ob die richtigen Ursachen erkannt und behoben werden. Oder man sich letztendlich nur in kleinen Kreisen bewegt. Drei Schritte vorwärts und dann wieder zwei zurück oder sogar umgekehrt?

Das gilt für Sie als Führungskraft oder die Mitarbeiter*innen. Das gilt genauso für das Arbeiten in Gruppen.

Ich habe so einige Male mit toten Pferden zu tun gehabt – sinnbildlich. Das ist ein gutes Bild für festgefahrene Themen oder Projekte. Wenn das Pferd schon tot ist, sollte man aufhören, auf ihm zu reiten.

Wiederbeleben ist vermutlich nicht die Lösung. Man sucht sich besser ein neues Pferd (= neue Wege).

Punkt 2: Selbstführung – Arbeiten Sie Eigen- oder fremdgesteuert?

Das Thema mit dem Beschäftigungsgrad hat auch oft mit dem Thema Selbstführung zu tun. In wie vielen Sitzungen muss man dabei sein, in wie viele Themen involviert.

Wie viele E-Mail-Verteiler sind zweckmäßig. Es gibt Führungskräfte, die von 300 – 500 Mails die Woche sprechen. Viele fangen schon an während ihrer Meetings parallel Mails zu beantworten. Da wäre es trügerisch über eine effiziente Abarbeitung dieser Mailflut zu sprechen. Spannender ist die Frage, ob das so richtig läuft.

Viele lassen sich auch von Kollegen*innen oder Mitarbeiter*innen einspannen. Da wäre noch diese oder diese Frage zu klären. Zum Thema wirkungsvolle Selbstführung werde ich noch einmal einen eigenen Beitrag schreiben.

Was ist Ihr Ziel?

Es kann meines Erachtens nicht das Ziel sein, von morgen acht bis abends acht beschäftigt zu sein.

Nehmen Sie sich Zeit für eine regelmäßige Reflektion und Prüfung Ihres täglichen Vorgehens. So gelingt es Ihnen sich klar auf die Themen und Ziele zu fokussieren, die Sie als Person oder Ihren Bereich wirksam weiter voranbringen.

Sie gewinnen Zeit für das Wesentliche insbesondere auch für Ihre Führungsaufgabe. Wenn es stockt, suchen Sie kreativ nach neuen Wegen, statt weiter gegen den Strom zu arbeiten. Und by the way ist das Ihr Ausstieg aus dem Hamsterrad und zu einem selbstbestimmten Arbeiten.

Schärfen Sie Ihre Axt und fällen Sie nicht die Bäume von anderen.

(erstellt 09.04.2021)

Ein neutraler Prozessbegleiter oder Coach kann hier gut helfen.

Er hilft Ihnen beim Aufräumen, Strukturieren, Fokus setzen, eigene Ziele zu entwickeln – halt beim Axt schärfen. Probieren Sie es aus.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Der Unterschied zwischen beschäftigt sein und wirkungsvoll vorankommen.
  • Die eigene Axt schärfen – regelmäßig.

Vom vielen sitzen

Sitzungen mit vielen Leuten sind meistens ineffizient.

Viel wirkungsvoller kann es sein mit einer kleinen Gruppe intensiv an einem Thema zu arbeiten. Probleme von den Ursachen her zu bearbeiten, statt nur an den Symptomen. Sich eine flexible Handlungsstrategie in mehreren Schritten überlegen. Diese dann auszutesten und schrittweise zu verfeinern oder wieder zu ändern. 

Information von inhaltlicher Arbeit trennen

Hä? Hört sich paradox an.

Es gibt heute gute Formate wie Stand ups oder dailys, wo der relevante Informationsaustausch auf das notwendigste beschränkt wird.

Alles andere wie Klärungen oder die inhaltliche Arbeit wird auf danach, in die passenden, flexiblen Gruppen verschoben – oft selbstorganisiert.

Nochmal tote Pferde

Man kann vieles bewegen, aber irgendwann ist auch Schluss. Ich hatte mal eine Problemstellungen zwischen zwei Vorstandsbereichen. Beide hatten unterschiedliche Zielsetzungen. Da kann man sich einen Wolf laufen. Man schwimmt gegen die Strömung. Sich noch mehr anzustrengen ist ehrenhaft.

Dabei geht es um die Wurzel. Um die zu ziehen, braucht es die Bereitschaft. Wurzelbehandlungen können unangenehm sein. Sind aber besser als andauernder Zahnschmerz. 

Reden ohne Tiefgang

Auch gern genommen. Viel Diskussion und wenn wir ehrlich sind, hat noch keiner das Problem verstanden. Es ist zu komplex für eine schnelle Lösung.

Manchmal hilft ein Schritt zurück. Kleinere Häppchen, weniger Leute, mehr Fokus.

Mutproben

Wie mutig sind wir im Alltag, auch mal Unbequemes anzusprechen. Vielleicht vermeiden wir es aus Gründen der Loyalität, der Höflichkeit oder der Vorsicht.

Gut weiterkommen tut man damit erfahrungsgemäß nicht.

Persönliche Ziele

Wissen Sie gerade, was Ihre persönliche Zielsetzung auf der Arbeit ist?

Humor hilft

Wenn’s zu bunt wird, hilft Humor. Auch wenn er manchmal schwarz ist. Nur aufgeben ist eine schlechte Option.