Die neue Form der Weiterentwicklung von Menschen und Teams.
Bei vielen Anfragen zur Unterstützung einer Teamentwicklung oder der Gestaltung eines Führungskräfte- oder Mitarbeiterentwicklungs-Programm stößt man immer noch oft auf ein altbekanntes Vorgehen.
Diese Veranstaltungen werden zumeist neben dem Tagesgeschäft organisiert. Man zieht sich ein bis drei Tage zurück. Geht an einen schönen Ort. Macht etwas zusammen. Hört etwas über neue Entwicklungen und Trends. Danach kehrt man zurück zu seinen Aufgaben. Aber wie wirksam oder nachhaltig sind diese Veranstaltungen auf Dauer?
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Lernen und Entwicklung ist ein Prozess
- Neue Wege in der Team- und Mitarbeiterentwicklung
Wie nachhaltig sind Ihre Workshops, Team- oder Entwicklungsmaßnahmen?
Es ist einerseits schön, sich mal aus der Tagesmühle herauszuziehen und den Ort zu wechseln. Sich mal frei von Routine intensiver den Themen der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnis zu widmen. Und es ist unbestritten, dass man sich menschlicher näher kommt, mal Kollegen von einer anderen Seite kennenlernt.
Ich habe unzählige Seminare besucht und viele Menschen näher kennengelernt. Der Kontakt hat manches erleichtert. Ich habe auch so manches gelernt.
Allerdings war das Risiko immer sehr groß, dass danach die Wirkung schnell verblasst. Vielleicht kennen Sie den Spruch. Der Chef war auf Seminar und plötzlich bekommen die Mitarbeiter eine ganz andere Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Aber das hält ja nur ein paar Tage. Dann hat uns der Alltag wieder.
Lernen ist kein Kurzläufer
Wir gehen viele Jahre zur Schule, haben eine mehrjährige Ausbildung oder ein Studium und Führung lernen wir in einem Drei-Tages-Seminar?
Noch schwieriger wird es bei gewünschten Verhaltensänderungen, dem Loslassen alter Muster. Es gibt da aus dem Bereich Selbstführung so eine Regel. Wollen Sie ein langgeübtes Verhalten ändern, müssen sie das neue Verhalten mindestens 40 Mal wiederholen, bis es sich genügend eingeprägt hat, um gegen das Alte anzukommen.
Also ist ein wichtiges Element die Wiederholung.
Ein weiteres Element ist die emotionale Verankerung. Im Seminar ist vieles abstrakt. Erst durch das eigene Tun und das auch emotionale Erleben wird neues Verhalten verankert. Gerade wenn es gut klappt, zum Erfolg führt und sich gut anfühlt.
Ein drittes von vielen hilfreichen Elementen ist dabei das Feedback. Wenn Sie eine positive Rückmeldung bekommen.
Auch die Teamentwicklung ist ein Prozess
Wer sich mit der Dynamik in Gruppen beschäftigt, weiß, dass das Verhalten in Gruppen kein konstanter Faktor ist. Gerade bei Projekten, wo Menschen manchmal zusammengewürfelt werden, geht es auf und ab. Dies hängt zum einen an dem Einzelnen aber auch an der Dynamik in Systemen, wenn Stress auf kommt, Interessenskonflikte oder Missverständnisse entstehen. Es menschelt.
Alle halbe Jahre ein Teammeeting zu veranstalten ist zu wenig und vor allem zu unflexibel. Bildlich gesprochen werden dann die gesammelten großen und kleinen Störungen aufgespart bis zum Event.
Natürlich werden durch eine gute Führungskraft oder einen Projektleiter Störungen im Zwischenmenschlichen direkt behoben. Aber mit einer Fokussierung auf den Führungskraft überfrachten wir diese Rolle unter Umständen dauerhaft.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Lernen und Entwicklung ist ein Prozess
- Neue Wege in der Team- und Mitarbeiterentwicklung
Das Zeitproblem
Ja, ist ja alles gut, aber wann hat man dafür die Zeit? Ein oft ausgeprochenes und gewichtiges Argument.
Ich möchte nicht schon wieder das Gleichnis mit dem Baumfäller mit seiner stumpfen Axt ausbreiten.
Wir arbeiten unter Stress und vergessen dabei unsere Instrumente zu schärfen.
Ein selbstbefähigtes Team, welches harmonisch und konstruktiv zusammenarbeitet, wird jedes Projekt und jedes Thema beschleunigen und setzt dabei noch innovative Kräfte frei.
Aus der Praxis: Mal wieder schlechte Stimmung
Das kennt jede Führungskraft. Ein falscher Ton und schon sinkt die Stimmung.
Warten wir jetzt auf den nächsten Teamworkshop?
Bei Konflikten ist schnelles Handeln hilfreich.
Ich hätte mir oft einen guten Sparringspartner gewünscht. Oder ein gutes Tool zur richtigen Zeit.
Neue Wege in der Team- und Mitarbeiterentwicklung
Kurz gesagt, kümmern wir uns intensiver um das Zwischendurch.
Es gibt dort schon einige Ansätze, wie das begleitende Coaching, das Mentoring, Lern- und Arbeitsgruppen oder Formate wie die kollegiale Beratung. Auch die Retro oder das Stand up sind gute Instrumente. Es gibt auch interessante Führungskräfteentwicklungsprogramme, die im Wechsel zwischen Veranstaltungen und Maßnahmen on the job Aktivitäten wechseln. Auch das blended Learning kann zumindest ergänzend ein Ansatz sein.
Was aus meiner Sicht noch in den Anfangsschuhen steckt ist die zielgerichtete Verankerung und die Individualisierung.
Es wird noch zu sehr in Programmen gedacht und weniger in flexiblen Baukästen. Oft wird auch in einer Rollenform Lehrer – Schüler gearbeitet. Lernen unter Anleitung ist gut – aber selbstgesteuertes Lernen oder Erleben ist besser.
In modernen Schulkonzepten (mein Bruder ist Schulleiter in einer Modellschule) bekommt das selbstgesteuerte Lernen mehr Raum. Der Schüler entscheidet selbst, was gerade dran ist. Sie können sich vorstellen, wie ungewohnt das für die Lehrer war. Und wie sieht es bei den Personalentwicklern oder Führungskräften aus?
Der Entwicklungsbaukasten oder nachfrageorientierte Entwicklung?
Soll heißen, man hat ein vorbereitetes Instrumentarium, aber trotzdem besteht die Kunst individuell passend zur Situation zu reagieren. Um dann gezielt Vorschläge am besten gemeinsam mit den Beteiligten zu erarbeiten.
Überhaupt ist dies ein gutes Stichwort für ein flexibel anpassbares oder systemisches Vorgehen.
Da es sich bei dem Zusammenarbeiten von Menschen um komplexe Fragestellungen handelt, ist ein schrittweise lernendes und selbstgesteuertes Vorgehen hilfreich.
Das heißt, man macht einen Schritt, schaut was passiert und was hilfreich ist, und macht dann den nächsten Schritt.
Vom Coach zum professionellen Prozessbegleiter
Letztendlich ist egal, wer in welcher Form diese Rolle wahrnimmt – ob als Personalentwickler, Teamentwickler, Führungskraft, Projektleiter, systemischer Coach oder einfach nur ein interessierter Mitarbeiter.
Es kommt natürlich auf Haltungen und Skills an. Aber auch hier kann man groß oder klein denken. Vom super professionellen und gut ausgebildeten Coach bis zum sensibilisierten und interessierten Mitarbeiter.
Selbstbefähigung ist das Stichwort
Es kann ein Ziel sein, viele Menschen im Rahmen eines Lernprozesses und einer Selbstbefähigung mit auf die Reise zu nehmen. Das schafft eine Basis für die selbstgesteuerte Teamentwicklung und Konfliktlösung direkt vor Ort, direkt wenn es gebraucht wird. Natürlich mit einer Begleitung durch einen Profi, wenn es mal hakt und neue Impulse braucht. Wie gesagt, Lernen ist ein Prozess.
Lust so etwas mal zu entwickeln? Sagen Sie Bescheid.
Flexibler Programmgestalter oder
professioneller Prozessbegleiter
Ich unterstütze Sie gern in der Entwicklung neuer Führungskräfte-, Mitarbeiter- oder Teamentwicklungskonzepte. Stehe auch gern für wilde Diskussionen zur Verfügung. Rufen Sie mich einfach an.
Helfe auch gern in Prozessen oder Projekten, wenn es mal zwischen Menschen hakt und Unklarheit besteht, wie es bestmöglich weiter gehen soll.
Coach Führungskräfte und Projektleiter oder auch einfach Mitarbeiter in ihren Lernprozessen.
Aus der Praxis: Kennen Sie den Mail-Konflikt?
Dieser ist mir als Führungskraft häufiger begegnet. In Konflikten wandern die Mails hin und her, der Ton wird schärfer, nicht selten kommen Vorhaltungen oder sogar Schuldzuweisungen dazu und der CC-Verteiler wird größer.
Das ist manchmal auch eine Form der Absicherung.
Besser ist es sofort ins wirkliche Gespräch zu gehen bilateral oder in kleinen Gruppen. Vielleicht hilft ein Kollege als Mediator.
Beenden Sie die formale Meeting-Kultur
Es hat sich zum Glück schon vieles geändert. Auch das virtuelle Arbeiten trägt seinen Teil dazu bei.
Wieviel schneller lassen sich kleine Probleme im schnellen Kontakt zwischendurch regeln. Ein kurzer Video-Call. Ein Treffen an der Kaffeeküche oder neudeutsch an einer lauschigen Co-Working Ecke. Ohne große Einladung, spontan, lösungsorientiert. Fomales und der Informationsaustausch wird über komprimierte Stand Ups geregelt.
Und es spart Zeit. Wer hat schon in Meetings gesessen, wo zwei ein Thema haben, was die anderen gar nicht tangiert.
Der Klassiker: Störungen haben Vorrang
Kennt man aus der Praxis von Workshops oder Entwicklungsmaßnahmen. Wer Störungen nicht gleich behandelt, bekommt im Verlauf u. U. weiter Probleme.
Hier ist Schnelligkeit manchmal Trumpf.
Das gilt auch für die laufenden Arbeitsprozesse im Tagesgeschäft.
Neue Formate: Lean Coffee
Das Lean-Coffee ist eine selbstgesteuertes und offenes Format, wo Mitarbeiter andere einladen, mitzugestalten oder gemeinsam Probleme zu lösen.
Einer lädt ein, jeder kann kommen. Das ganze läuft in einem klar definierten Rahmen. Auch aus der agilen Welt.